Karate Warrior

Projekt zur Nachwuchsförderung im Übergangsbereich Breitensport und Nachwuchsleistungssport. Alle Informationen inkl. Videos der Übungen. Idealerweise werden die nachfolgenden Übungen in den laufenden Trainingsbetrieb der Vereine übernommen.

Vorstellung Karate Warrior

Beschreibungen der Testaufgaben

Karate Warrior
Fähigkeit Test Aufgabenstruktur Referenz
1. Schnellkraft High Jump Teilkörperbewegungen – UE (springen) TDS (2011)
2. Schnellkraft Medizinballwurf Teilkörperbewegungen - OE DTB-Konditionstest Testmanual (2014)
3. Schnellkraft Standweitsprung Lokomotionsbewegungen (springen) MoMo (Bös et al., 2004)
4. Koordination: Reaktionsfähigkeit Match Komplexe Reaktionsfähigkeit TDS (2011)
5. Koordination: Reaktionsschnelligkeit Speed Memory Komplexe Reaktionsfähigkeit TDS (2011)
6. Koordination unter Zeitdruck Karate-Hindernislauf Lokomotionsbewegungen (springen, laufen, karatespezifisch) „Karate 2024“ M.K – Projekt (2017)
7. Beweglichkeit MAWASHI GERI Test Aktive Beweglichkeit im Hüftgelenk (karatespez.) Sterkowicz & Franchini (2009)

1. High Jump

Testziel ist es, 4 vertikale Sprünge mit maximaler Höhe und minimaler Bodenkontaktzeit auszuführen um einen möglichst hohen Koeffizienten aus diesen beiden Werten zu erzielen.

Testkriterium: Dieser Test misst die Schnellkraft der Beinmuskulatur, sowie die Reaktionsfähigkeit und Koordination der Sprungmuskulatur.

Testaufgabe: Die Testperson startet im aufrechten Stand mit eingestützten Armen auf der Kraftmessplatte. Der linke sowie der rechte Fuß befinden sich in der Mitte der linken/rechten Hälfte der Kontaktplatte. Nach Aktivierung des Teststarts durch den Testleiter kannst Du den Zeitpunkt Deines ersten Sprunges selber bestimmen.


Die Aufgaben sind,

  • 4 vertikale Sprünge,
  • mit maximaler Höhe und
  • minimaler Bodenkontaktzeit,
  • mit eingestützten Armen zu absolvieren.

Die Sportlerin bzw. Sportler hat 3 Messversuche. Sie/Er darf 4 Probesprünge absolvieren, die nicht aufgezeichnet werden. Der beste Versuch fließt in die Wertung ein.

Messwertaufnahme: Gemessen wird die Sprunghöhe [cm] sowie die Bodenkontaktzeit [ms]. Als Leistungsindex wir der Koeffizient aus den beiden Werten ermittelt.

Testaufbau: Die Messplatte wird auf den Hallenboden gestellt. Es ist darauf zu achten, dass mindestens 1m Sicherheitsabstand um die Platte gehalten wird.

Testmaterialien: TDS-System, Tisch (Bodenkontaktplatte, TDS-Interface, Computer)

Hinweis zur Aufgabenbewältigung:

Wesentlich ist die Kombination aus Sprunghöhe und kurzer Kontaktzeit. Ein Verlängern der Sprungzeit durch eine Verzögerung der Landung (Anziehen der Beine) bringt letztlich durch eine überdimensionale Kontaktzeitverlängerung und eine Sprungrhythmusstörung eine Verschlechterung des bei diesem Test wesentlichen Effektivitätsfaktors.

Ein Anziehen der Beine beim Sprung, bewirkt ebenfalls keine Verbesserung der Sprunghöhe, sondern wiederum eher eine Störung des Bewegungsflusses.

Die Fersen sollen beim Bodenkontakt nicht auf die Platte durchschlagen, dies gilt als Indikator für eine schlechte Qualität der Sprünge und erhöht dazu die Bodenkontaktzeit.

Die Platte darf während der Sprungserie nicht verlassen werden bzw. auch der Kontakt des Plattenrandes ist zu vermeiden (mögliche Fehler im Ergebnis durch Landen außerhalb der Sensorflächen) 


Die Hände sind während der Sprünge in der Hüfte fixiert, um den Einfluss der Arme zur Impulsverstärkung zu minimieren.

Der Test wird ohne Schuhe im Karategi durchgeführt.

Referenz: TDS (2011)

2. Medizinballwurf

Testziel: Das Testziel ist die Schnellkraft der oberen Extremitäten zu überprüfen.

Testaufgabe: Die Testperson steht in hüftbreiter Stellung mit beiden Füßen vor der Abwurflinie, mit Blick zur Wurfrichtung. Der Abwurf erfolgt mit einer freigestellten Auftaktbewegung beidarmig oberhalb des Kopfes. Während des Versuchs dürfen die Füße den Boden nicht verlassen, ein Abheben der Fersen ist nicht gestattet. Gemessen wird die Entfernung von der Abwurflinie bis zum ersten Bodenkontakt des Medizinballs (2kg). Jede Testperson hat einen Vorversuch und zwei Wertungsversuche. Der Versuch ist ungültig wenn die Startlinie überschritten wird und die Füße den Boden verlassen.

Messwertaufnahme: Maximalweite [cm] und Messgenauigkeit 10 cm aus 2 Versuchen.

Testaufbau: Der Test wird auf dem Hallenboden durchgeführt.

Testmaterialien: Medizinball 2 kg, 30 m Maßband, Klebeband.

Hinweise zur Aufgabenbewältigung:

Die Füße dürfen beim Wurf den Boden nicht verlassen (d.h. Ein Absprung beim Wurf ist nicht gestattet). Die Wurfrichtung muss entlang des Maßbandes erfolgen. Der Test wird ohne Schuhe in Karategi durchgeführt.

Referenz: DTB-Konditionstest Testmanual (2014)

3. Standweitsprung

Testziel: Die Aufgabe dient der Überprüfung der Schnellkraft bei Sprüngen

Testaufgabe:
Die Testperson muss mit einem Sprung möglichst weit springen. Der Absprung erfolgt beidbeinig vor der Absprungmarkierung, die Landung ebenfalls auf beiden Füßen. Bei der Landung darf nicht mit der Hand nach hinten gegriffen werden. (Deutscher Motorik Test 8-18, 2009) Die Arme sollen dabei als Schwungelement eingesetzt werden.

Messwertaufnahme: Der hinterste Punkt bei der Landung wird dabei gemessen. Jeder Proband absolviert einen Vorversuch und zwei Wertungsversuche. Die bessere Weite fließt in die Wertung ein.

Testaufbau: Der Test wird auf einer Gymnastik- oder Karatematte durchgeführt.

Testmaterialien: Maßband, Absprungmarkierung, Gymnastik- oder Karatematte

Hinweise zur Aufgabenbewältigung:

Die Testperson muss bei der Landung solange stehen bleiben wie die Messung der Sprungweite abgeschlossen ist. Ist dies (aufgrund verlieren der Balance) nicht möglich, wird er Sprung ungültig gewertet. Fällt der Sportler nach der Landung zurück und berührt mit Händen oder/und Gesäß den Boden wird der Sprung ebenfalls nicht gewertet. Ein nach vorne Greifen ist erlaubt, wenn die Position der Füße auf der Matte dabei nicht verändert wird.

Der Test wird ohne Schuhe im Karategi durchgeführt.

Referenz: MoMo –Testmanuel (Bös et al., 2004)

4. Match

Testziel: ist die Erfassung der komplexen Reaktionsfähigkeit, Auge-Hand-Reaktion, sowie Auge-Bein-Koordination.

Testaufgabe: Die Startposition befindet sich vor der Kraftmessplatte. Die Sportlerin bzw. Sportler hat die Aufgabe, nach Ablauf des Start-Countdowns die angezeigten Kontakte auf dem Bildschirm in möglichst kurzer Zeit zu berühren. Dabei kann es sich um 1-4 Kontakte gleichzeitig handeln die mit linker/rechter Hand sowie linkem/rechtem Fuß berührt werden müssen. Nach jeder ausgeführten Kombination kehrt die Sportlerin bzw. Sportler wieder in die Ausgangsposition vor der Bodenkontaktplatte zurück.
Gemessen wird die Zeitdauer, die benötigt wird, um alle Kombinationen auszuführen.

Testaufbau: 2 Handkontaktplatten werden auf dem Tisch links und rechts vor dem Computer platziert. Die Bodenkontaktplatte wird auf den Boden vor dem Tisch gelegt.

Testmaterialien: TDS-System mit Bodenkontaktplatte, 2 Handkontaktplatten, TDS-Interface, Computer, ein Tisch.

Hinweise zur Aufgabenbewältigung:

Wird mehr als zwei mal innerhalb einer Serie ein Versuch irregulär durchgeführt (z.B. durch Störung), sollte die gesamte Serie wiederholt werden.

Hinweis: Der Test wird ohne Schuhe im Karategi durchgeführt.

Referenz: TDS (2011)

5. Speed Memory

Das Testziel: ist die Messung der komplexen Reaktionsfähigkeit, Schnelligkeit, Gewandtheit und Merkfähigkeit.

Testaufgabe: Ausgangsposition ist auf der Kontaktplatte. An dem Bildschirm erscheint eine Kombination aus Ziffern (1-4) und dazugehörigen Handsensoren. Der Proband versucht sich die Reihenfolge merken, und so schnell wie möglich in der richtigen Reihenfolge die Handkontaktplatte zu drücken.

Messwertaufnahme: Der beste Durchgang aus den zwei Versuchen wird gewertet.

Testaufbau: Der Test wird auf dem Hallenboden durchgeführt. Die genaue Position der Handsensorflächen ist in der Abbildung dargestellt.

Testmaterialien: Bodenkontaktplatte, 4 Handflächensensor, TDS-Interface, 5 Tische, Computer.

Hinweis: Das Test wird ohne Schuhe in Karategi durchgeführt.

6. Karate-Hindernislauf

Testziel ist es, den Parkour in möglichst kurzer Zeit zu absolvieren. Dabei müssen die einzelnen Elemente korrekt passiert werden.
Testkriterium: Zeit [s] in der sportartspezifische Koordination und Wendigkeit bei komplexen Aufgaben umgesetzt wird.
Die Testaufgabe; besteht darin, die folgenden Parkour Elemente in kürzester Zeit korrekt zu passieren:

  • 6 Medizinball Side Twist mit Bodenkontakt (Der Boden muss mit dem Ball berührt werden )
  • Slalomlauf durch 6 Stangen (Die Stangen dürfen dabei nicht berührt werden)
  • Beidbeinige Sprünge über 6 Hürden (Die Sprünge müssen beidbeinig ausgeführt werden. Die Hürden dürfen dabei nicht verschoben werden.)
  • Lauf über die Koordinationsleiter mit je 2 Bodenkontakten pro Sprosse
  • 2 Kumite Techniken mit Beinwechsel (Gyaku Zuki Chudan Kizami Mawashi Geri Jodan / Kizami Zuki Jodan (Ashi Fumikae= Beinwechsel) Gyaku Zuki Chudan)
  • Shuttle Run mit 6 Markierungshütchen (Jedes Hütchen muss berührt werden.)
Parcours

Messwertaufnahme: Gemessen wird die beste Zeit aus einem Versuch. Die Sportlerin bzw. Sportler darf den Parkour ohne Zeitnehmung zur Gewöhnung durchlaufen.

Testaufbau: Der Test kann auf der Karatematte (9 x 9 Meter) durchgeführt werden. Die genaue Position der Parkourelemente ist in der Abbildung dargestellt.

Testmaterialien: 2kg Medizinball, 1 Gymnastikmatte (bzw. 2m² Tatami), 6 Slalomstangen, 6 Hürden (23cm), 5m Koordinationsleiter, 1 Stange mit 2 weiche Bällen (in der Höhe veränderbar) als Schlagziele, 6 Markierungshütchen und 2 Doppellichtschranken (TDS System).

Hinweis zur Aufgabenbewältigung:

Die Kumite Techniken sollen die grundlegenden Karatekriterien (Technische Ausführung, Distanz, Kiai) erfüllen und werden daher von einem Prüfer überwacht. Ist eine durchgeführte Kombination ungültig (Kontakt, …), erfolgt ein Pfiff durch den Prüfer. Die Technik darf dann wiederholt werden.

Wird ein Parkourteil bzw. Kumitetechnik nicht ordnungsgemäß passiert werden pro Element 5 Sekunden zur Endzeit addiert.

Hinweis: Der Test wird ohne Schuhe im Karategi durchgeführt.

7. MAWASHI GERI Test

Testziel: Dieser karatespezifische Test wird verwendet, um die maximale Reichweite der Beintechnik Mawashi Geri zu messen (aktive Beweglichkeit im Hüftgelenk).

Testaufgabe: Ausgangsposition ist eine Kamae Position im Fudo Dachi. Die Sportlerin bzw. Sportler führt eine Mawashi Geri Technik an einem Boxsack aus. Der Messwert wird an einer Skala [cm] auf dem Boxsack abgelesen. Hierbei wird der höchste Berührungspunkt für die Messung herangezogen. Das Standbein darf während der Beintechnik den Boden nicht verlassen. Für den Test wird das dominante Bein verwendet. Die Testperson hat 5 Versuche, der beste Versuch wird gewertet.

Messwertaufnahme:
in cm. Es wird der Bestwert der Schlaghöhe [cm] in der Relation zur Körpergröße [cm] berechnet. (Index =Schlaghöhe [cm] /Körpergröße [cm]).

Testaufbau: Eine Zentimeterskala wird am Boxsack befestigt.

Testmaterialien: Eine Zentimeterskala und ein Boxsack oder ein hängendes Seil.

Hinweis zur Aufgabenbewältigung:

Der Test wird ohne Schuhe im Karate Anzug durchgeführt.

Referenz: Sterkowicz & Franchini (2009)

Nähere Informationen und Auskünfte

Bei detaillierten Fragen zum Thema Karate Warrior steht Ihnen Martin Kremser gerne zur Verfügung.

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