Die Eröffnungsfeier wurde abgesagt, Zutritt in die Halle hatten nur Aktive und Betreuer, die an diesem Eröffnungstag auch wirklich zum Einsatz gekommen waren. Dementsprechend ernst nahm der Weltverband WKF die Situation im – wegen sozialer Missstände – krisengeschüttelten Land Chile. „In der Halle selbst war es zwar komisch, dass keine Zuschauer dabei waren. Auch unsere restlichen Sportler, die normalerweise auch anfeuern, mussten im Hotel bleiben – aber die Situation in der Halle und im Hotel war vollkommen abgesichert“, berichtet Karate Austria-Generalsekretär Ewald Roth.
Sportlich hatte Roth dann doppelten Grund zur Freude: Die „Celo-Sisters“ gingen top vorbereitet von Teamchefin Marianne Kellner in die Kata-Bewerbe: In der U16-Klasse schaffte Isra Celo, die im Februar EM-Bronze gewinnen konnte, erneut den Sprung ins kleine Finale. In der Abendsession besiegte die St. Pöltenerin mit der Kata Papuren dann Shahd Abdelrahim (Äg) deutlich mit 25,42:24,40 Punkten.
Danach folgte im U18-Bewerb eine Demonstration ihrer Schwester Funda: Im Kampf um Bronze distanzierte Funda Celo, ebenso mit der Kata Papuren, die Belgierin Younmi Novo um fast zwei Punkte, gewann 25,46:23,48.
Ewald Roths freudiges Fazit des ersten Tages: „Ein genialer WM-Auftakt. Es erinnerte mich an die WM vor zwei Jahren in Teneriffa. Damals sagte ich zu den Kata-Girls, dass sie mit einer Medaille starten sollten, um dem Kumite-Team den Druck zu nehmen. Jetzt haben wir statt einer sogar zwei Medaillen und noch einige heiße Eisen im Feuer.“
Die Kumite-Bewerbe beginnen für Österreichs Team am Freitag, wobei das Hauptaugenmerk auf U16-Europameisterin Hanna Devigili (-59 kg) und den U18-EM-Bronzenen Marina Vukovic (+59 kg) und Aleksandra Grujic (-48 kg) liegt.

