WM-Bronze und EM-Silber darf Bettina Plank im Jahr 2018 ihr Eigen nennen – aber zu einem Finaleinzug auf Weltturnier-Ebene reichte es aufgrund zweier Verletzungen bis zum letzten Event des Jahres nicht. Umso schöner, dass es bei der China-Premiere doch noch klappte. Bis Dezember und dann auch noch bis 22:53 Uhr musste die 50-Kilo-Athletin auf ihren Finaleinzug warten. Erst um 22 Uhr Ortszeit hatte der 50-Kilo-Bewerb begonnen. Aber Bettinas Nerven hielten, obwohl der Auftakt ungewöhnlich schwierig verlief: Gegen Anu Adhikari (Nep) konnte Plank keinen Treffer landen – der Kampfrichterentscheid nach dem 0:0 war aber klar – 5:0. „Der erste Wettkampf nach einer WM ist immer mühsam. Noch dazu so spät nachts. Das war eine neue Erfahrung. Gegen die Nepalesin ist mir einfach nichts aufgegangen. Dann aber ging es mir von Runde zu Runde vom Kopf her besser“, meinte die 26-Jährige. Siege gegen Tsang Yee Ting (Hkg/1:0), Shen Jiaxin (Chn/3:0) und Nadia Morales Gómez (Spa/2:1) folgten, ehe im Halbfinale die Französin Sophia Bouderbane wartete. Gegen sie hatte Bettina noch eine Rechnung offen. „Trainer Juan Luis Benitez Cardenes analysierte die schmerzhafte Niederlage von Tokio. Dabei war Plank zu zögerlich ans Werk gegangen. Diesmal hieß der Plan Angriff total – das ging voll auf. Nach zehn Sekunden erfolgte der entscheidende Treffer zum 1:0 – wir sind alle stolz“, schildert Karate Austria-Generalsekretär Ewald Roth. Im Endkampf wartet am Sonntag die Serie A-Fünfte von Chile, Gulsen Demirturk (Tür).
Bettina Plank meinte auf der Fahrt ins Hotel: „Jetzt bin ich müde, muss den Körper noch einmal für das Finale am Sonntag in Schuss bringen. Dann folgt endlich eine kleine Pause zum Durchschnaufen.“ Mit dem Finaleinzug kann Bettina Plank ihren guten zweiten Platz für die European Games Ende Juni in Minsk/Weißrussland untermauern.
Vom Pech verfolgt ist Alisa Buchinger, die Weltmeisterin von 2016: Sie erlitt im Training einen Nasenbeinbruch. Am Samstag steigt die Salzburgerin aber ohne Gesichtsmaske auf die Tatami. Die 61-Kilo-Athletin liegt im Standing für die Europaspiele auf Platz vier.
Im Kata-Bewerb konnten Kristin Wieninger und Patricia Bahledova zumindest ein wenig für die Weltrangliste punkten: Beide erreichten die zweite Runde.
„Shaolin“ Bettina Plank kämpfte sich erstmals seit 21 Monaten in ein Weltturnier-Finale!
07.12.2018 - FINAAAALE, oho – das konnte Bettina Plank um 22:53 Uhr Ortszeit in Shanghai (Chn) anstimmen. Zum ersten Mal auf Weltturnier-Ebene seit dem Premier League-Sieg im März 2017 in Dubai. Die karate-do-Wels-Athletin fegte wie eine Shaolin-Kämpferin durch das Serie A-Turnier, musste in fünf Kämpfen nur einen Gegentreffer hinnehmen und bezwang im Halbfinale die Französin Sophia Bouderbane mit 1:0. „Ein phantastischer Jahresabschluss“, strahlte die 50-Kilo-Fighterin.
Karate Austria-Team-Ergebnisse, Serie A in Shanghai (Chn), bis 9.12.:
KATA, Frauen:
Kristin Wieninger (St. Pölten), out in Runde 2
Patricia Bahledova (Höchst/V), out in Runde 2
KUMITE, Frauen:
-50 kg: Bettina Plank (karate-do Wels) IM FINALE am Sonntag gegen Gulsen Demirturk (Tür)
-55 kg: Mariam Elaswad (Vienna), out in Runde 1
-61 kg: Alisa Buchinger (Shotokan Salzburg), folgt Samstag
+68 kg: Lora Ziller (karate-do Wels), folgt Samstag
KUMITE, Männer:
-75 kg: Tarek Elaswad (Vienna), folgt Samstag
-84 kg: Robin Rettbacher (Tennengau/S), folgt Samstag
-84 kg: Niklas Hörmann (LZ Steiermark), folgt Samstag