Bitteres Ende nach einem dramatischen Endkampf für Lejla Topalovic. Bis zur Mitte des Fights sah die Karate-do Wels-Athletin wie die klare Siegerin aus, führte 2:0. Aber dann ging es Schlag auf Schlag: Die unbekannte Türkin Asima Karakaya schaffte den Ausgleich und auch der Senshu-Vorteil wurde Lejla entzogen. Wie knapp dieses Match war, zeigte am Ende das geteilte Kampfrichter-Urteil mit 2:3. „Für Karate Austria war es aber eine erfolgreiche Europameisterschaft. Neben Silber durch Topalovic holte das Kumite-Team auch Bronze und Mihael Dujic sowie Tarek Elaswad wurden Siebenter beziehungsweise Neunter. Das Ziel von einer Medaille wurde klar übertroffen“, bilanzierte Karate Austria Sportdirektor Martin Kremser.
In der Vorrunde stand der härteste Kampf für Topalovic gleich zu Beginn am Programm: In Runde eins musste die Karate-do Wels-Athletin gegen Lucija Catlac (KRO) zweimal den Ausgleichstreffer hinnehmen, setzte sich aber am Ende mit 3:2 durch. „Die Kroatin hat Premier League-Erfahrung, mir steckten die harten Mannschaftskämpfe in den Knochen, aber der Senshu-Vorteil gab mir Sicherheit“, analysierte die Jus-Studentin, die dann keinen Gegentreffer mehr zuließ: Zunächst folgte ein 1:0 gegen Dariia Yervachova (UKR), dann im Viertelfinale ein 2:0 gegen Viktorija Jovanovska (MKD) und im Halbfinale gegen Mihaela Malauta (ROU) ein 1:0.
Schon im Teambewerb war Topalovic der Schlüssel zum Erfolg. Im Bronze-Kampf gegen Finnland lag sie bereits 0:2 zurück, stellte auf 2:2 und erzielte den entscheidenden Treffer zum 3:2 in den Schlusssekunden. „Wir lieferten eine starke Team-Leistung ab, hatten viel Respekt vor den Finninnen, konnten aber am Ende triumphieren“, so die gebürtige Salzburgerin.
Im Einzel scheiterten ihre Teamkolleginnen Lara Hinterseer (-61 kg) und Rebecca Gehrer (-68 kg) bereits in Runde 1, wie auch Andre Gratzer (+84 kg).
Besser lief es – zumindest vorerst – für Mihael Dujic: In der Klasse +84 kg bezwang der Vorarlberger zunächst Michael Ghislandi (ITA) mit 1:0, dann fegte er den Polen Jakub Dynda mit 8:0 vorzeitig von der Tatatmi, aber im Viertelfinale verletzte sich Dujic gegen den Bosnier Rijad Dzuho an der Schulter, verlor 1:3 und wurde dann kampflos Siebenter.
Tarek Elaswad gewann in der Klasse -75 kg seinen Auftakt-Kampf gegen Oliver Martin (GB) mit 3:1, unterlag dann dem späteren Finalisten Davit Makyan (ARM) mit 0:4, erreichte die Trostrunde, verlor aber gegen den Ukrainer Oleksandr Cherniaiev mit 1:5. Somit landete der Wiener auf Rang neun.
„Insgesamt sind 6000 Athleten bei den EUSA Games in verschiedenen Sportarten im Einsatz. Das Niveau im Karate-Turnier ist hoch, auch die Halle ist großartig“, berichtet Sportdirektor Martin Kremser aus Lodz.

