Silber! Lejla Topalovic verlor dramatisches Finale

30.07.2022 - Höhen und Tiefen durchlebte Lejla Topalovic im 61 kg-Finale der Studenten-Europameisterschaften im polnischen Lodz. Die 21-jährige Jus-Studentin hatte bereits 2:0 gegen Asima Karakaya geführt, dann musste sie den 2:2-Ausgleich hinnehmen und verlor durch eine Strafe auch den Senshu. Am Ende kürten die Kampfrichter mit einer hauchdünnen 3:2-Abstimmung die Türkin zur Europameisterin. Für Lejla war es dennoch eine phantastische EM, hatte sie doch auch im Team Bronze erobert.

Bitteres Ende nach einem dramatischen Endkampf für Lejla Topalovic. Bis zur Mitte des Fights sah die Karate-do Wels-Athletin wie die klare Siegerin aus, führte 2:0. Aber dann ging es Schlag auf Schlag: Die unbekannte Türkin Asima Karakaya schaffte den Ausgleich und auch der Senshu-Vorteil wurde Lejla entzogen. Wie knapp dieses Match war, zeigte am Ende das geteilte Kampfrichter-Urteil mit 2:3. „Für Karate Austria war es aber eine erfolgreiche Europameisterschaft. Neben Silber durch Topalovic holte das Kumite-Team auch Bronze und Mihael Dujic sowie Tarek Elaswad wurden Siebenter beziehungsweise Neunter. Das Ziel von einer Medaille wurde klar übertroffen“, bilanzierte Karate Austria Sportdirektor Martin Kremser.

In der Vorrunde stand der härteste Kampf für Topalovic gleich zu Beginn am Programm: In Runde eins musste die Karate-do Wels-Athletin gegen Lucija Catlac (KRO) zweimal den Ausgleichstreffer hinnehmen, setzte sich aber am Ende mit 3:2 durch. „Die Kroatin hat Premier League-Erfahrung, mir steckten die harten Mannschaftskämpfe in den Knochen, aber der Senshu-Vorteil gab mir Sicherheit“, analysierte die Jus-Studentin, die dann keinen Gegentreffer mehr zuließ: Zunächst folgte ein 1:0 gegen Dariia Yervachova (UKR), dann im Viertelfinale ein 2:0 gegen Viktorija Jovanovska (MKD) und im Halbfinale gegen Mihaela Malauta (ROU) ein 1:0.

Schon im Teambewerb war Topalovic der Schlüssel zum Erfolg. Im Bronze-Kampf gegen Finnland lag sie bereits 0:2 zurück, stellte auf 2:2 und erzielte den entscheidenden Treffer zum 3:2 in den Schlusssekunden. „Wir lieferten eine starke Team-Leistung ab, hatten viel Respekt vor den Finninnen, konnten aber am Ende triumphieren“, so die gebürtige Salzburgerin.

Im Einzel scheiterten ihre Teamkolleginnen Lara Hinterseer (-61 kg) und Rebecca Gehrer (-68 kg) bereits in Runde 1, wie auch Andre Gratzer (+84 kg).

Besser lief es – zumindest vorerst – für Mihael Dujic: In der Klasse +84 kg bezwang der Vorarlberger zunächst Michael Ghislandi (ITA) mit 1:0, dann fegte er den Polen Jakub Dynda mit 8:0 vorzeitig von der Tatatmi, aber im Viertelfinale verletzte sich Dujic gegen den Bosnier Rijad Dzuho an der Schulter, verlor 1:3 und wurde dann kampflos Siebenter.

Tarek Elaswad gewann in der Klasse -75 kg seinen Auftakt-Kampf gegen Oliver Martin (GB) mit 3:1, unterlag dann dem späteren Finalisten Davit Makyan (ARM) mit 0:4, erreichte die Trostrunde, verlor aber gegen den Ukrainer Oleksandr Cherniaiev mit 1:5. Somit landete der Wiener auf Rang neun.

„Insgesamt sind 6000 Athleten bei den EUSA Games in verschiedenen Sportarten im Einsatz. Das Niveau im Karate-Turnier ist hoch, auch die Halle ist großartig“, berichtet Sportdirektor Martin Kremser aus Lodz.

Karate-Austria-Team, Studenten-EM in Lodz (Pol/bis 30.7.):

KATA:
Patricia Bahledova (V), PLATZ 3 (für die Slowakei)
Anna Eidler (B), Platz 13
Jacqueline Berger (V), Platz 21
Jutta Rath (K), Platz 25
Vincent Forster (V), Platz 15
Hannes Köstenbaumer (K), Platz 17

KUMITE:
-61 Kg: Lara Hinterseer (OÖ/auch im Team), out in Runde 1
-61 Kg: Lejla Topalovic (OÖ/auch im Team), SILBER, PLATZ 2
-68 Kg: Rebecca Gehrer (V/auch im Team), out in Runde 1

Damen-Team: R1: 2:0 gegen Rumänien. Punkte: Lejla Topalovic, Lara Hinterseer
Runde 2: 2:0 gegen Mazedonien. Punkte: Lejla Topalovic, Rebecca Gehrer
Runde 3: 0:2 gegen die Ukraine
UM BRONZE: 2:0 gegen Finnland. Punkte: Lejla Topalovic, Rebecca Gehrer. PLATZ 3

-75 Kg: Tarek Elaswad (W/auch im Team), PLATZ 9
+84 Kg: Mihael Dujic (V/auch im Team), PLATZ 7
+84 Kg: Andre Gratzer (V/auch im Team), out in Runde 1

Herren-Team: Out nach 1:1 in Runde 1 vs Großbritannien. Punkt: Andre Gratzer

Coaches, Offizielle:
Juan Luis Benitez Cardenes (Kumite)
Martin Kremser (Karate Austria-Sportdirektor)

Gehrer, Hinterseer, Topalovic