„Ich bin wirklich happy, aber auch müde“, zeigte sich Lejla Topalovic nach dem Finaleinzug zufrieden. Der härteste Kampf stand gleich zu Beginn am Programm: In Runde eins musste die Karate-do Wels-Athletin gegen Lucija Catlac (KRO) zweimal den Ausgleichstreffer hinnehmen, setzte sich aber am Ende mit 3:2 durch. „Die Kroatin hat Premier League-Erfahrung, mir steckten die harten Mannschaftskämpfe in den Knochen, aber der Senshu-Vorteil gab mir Sicherheit“, analysierte die Jus-Studentin, die dann keinen Gegentreffer mehr zuließ: Zunächst folgte ein 1:0 gegen Dariia Yervachova (UKR), dann im Viertelfinale ein 2:0 gegen Viktorija Jovanovska (MKD) und im Halbfinale gegen Mihaela Malauta (ROU) ein 1:0. Im Endkampf wartet die unbekannte Türkin Asima Karakaya am Samstag ab 12:35 Uhr. „Ich muss nun rasch regenerieren und gemeinsam mit Coach Juan Luis Benitez Cardenes die Gegnerin analysieren“, sagt Topalovic, die zuvor einmal auf einem internationalen Podest gestanden war: Nämlich 2015 mit Youth League-Bronze.
Schon im Teambewerb war Topalovic der Schlüssel zum Erfolg. Im Bronze-Kampf gegen Finnland lag sie bereits 0:2 zurück, stellte auf 2:2 und erzielte den entscheidenden Treffer zum 3:2 in den Schlusssekunden. „Wir lieferten eine starke Team-Leistung ab, hatten viel Respekt vor den Finninnen, konnten aber am Ende triumphieren“, so die gebürtige Salzburgerin.
Im Einzel scheiterten ihre Teamkolleginnen Lara Hinterseer (-61 kg) und Rebecca Gehrer (-68 kg) bereits in Runde 1, wie auch Andre Gratzer (+84 kg).
Besser lief es – zumindest vorerst – für Mihael Dujic: In der Klasse +84 kg bezwang der Vorarlberger zunächst Michael Ghislandi (ITA) mit 1:0, dann fegte er den Polen Jakub Dynda mit 8:0 vorzeitig von der Tatatmi, aber im Viertelfinale verletzte sich Dujic gegen den Bosnier Rijad Dzuho an der Schulter, verlor 1:3 und wurde dann kampflos Siebenter.
Tarek Elaswad gewann in der Klasse -75 kg seinen Auftakt-Kampf gegen Oliver Martin (GB) mit 3:1, unterlag dann dem späteren Finalisten Davit Makyan (ARM) mit 0:4, erreichte die Trostrunde, verlor aber gegen den Ukrainer Oleksandr Cherniaiev mit 1:5. Somit landete der Wiener auf Rang neun.
„Insgesamt sind 6000 Athleten bei den EUSA Games in verschiedenen Sportarten im Einsatz. Das Niveau im Karate-Turnier ist hoch, auch die Halle ist großartig“, berichtet Sportdirektor Martin Kremser aus Lodz.

