„Leider an Gold vorbeigeschrammt“, so das Resümee von Sportdirektor Martin Kremser nach der knappen 5:5 Senshu-Niederlage von Bettina Plank im Finale gegen die Kasachin Moldir Zhangbyrbay. Es war ein typisch offensiver „Plank-Fight“. Allerdings kassierte die Karate-do Wels-Athletin schon nach 33 Sekunden den letztlich entscheidenden Konter zum 0:1, der den Senshu (wer den ersten Treffer macht, gewinnt bei Remis) für die Kasachin bedeutet hatte. Plank musste dann voll auf Angriff schalten, Moldir Zhangbyrbay kassierte wegen Inaktivität zwei gelbe Karten, punktete nur noch aus Kontern, die aber letztlich 42 Sekunden vor Schluss zur 5:1-Führung genügten. Ein Ippon und ein Tsuki brachten Plank aber auf 5:5 heran. In den letzten 13 Sekunden, lief die Kasachin nur noch auf und davon, kassierte aber keine weitere Strafe und schaffte dadurch mit 5:5 und Senshu die Revanche für die Olympia-Niederlage. „Ich bin vor allem mit der zweiten Hälfte des Kampfes zufrieden, weiß nun woran ich arbeiten muss“, analysierte die Heeressportlerin.
Für Plank glänzte Silber aber wie Gold – die 29-Jährige kam aufgrund der vielen Feierlichkeiten nach Olympia-Bronze mit viel zu wenig Vorbereitung nach Moskau und überraschte sich selbst mit ihrer starken Performance, qualifizierte sie sich doch mit vier Siegen und 15:1 Punkten für den Endkampf. Ein Riesen-Boost in Blickrichtung WM Mitte November in Dubai.
Im kleinen 67-kg-Finale gab es zuvor einen sehenswerten Schlagabtausch: Stefan Pokorny ging gegen Tural Aghalarzade (AZE) 2:1 in Führung, lag 2:3 zurück und fixierte in der Schlussminute den 4:3-Endstand. „Es war ein Superkampf, ich war von Anfang bis zum Schluss voll konzentriert, hab mich sehr wohl gefühlt auf der Tatami und wusste, dass ich gewinnen werde“, jubelte der Salzburger nach dem 4:3-Erfolg in der perfekt arrangierten Eishockey-Arena von Moskau. „Diese Medaille ist nach Pokornys Auszeit, der zuletzt die Polizeischule absolvierte, besonders wertvoll, bringt sie doch enorm viel Selbstvertrauen für die WM in Dubai“, gratulierte auch Karate Austria-Präsident Georg Rußbacher.
Schon am Samstag scheiterte die U18-Weltmeisterin Marina Vukovic bei ihrem Premier League-Debüt in der Klasse -68 kg in Runde eins. Kata-WM-Kandidat Patrick Valet landete auf Platz 29.

