WKF-Boss kämpft um Olympia: „Karate war die medial erfolgreichste neue Disziplin in Tokio“

08.12.2021 - Kampfbereit zeigen sich nicht nur die Weltklasse-Karateka, sondern auch der Präsident des Weltverbandes WKF, Antonio Espinós bezüglich der Wiederaufnahme ins Olympische Programm für 2024 beziehungsweise 2028. Der Spanier präsentierte nun eine Studie, die zeigt, dass Karate in Tokio medial die erfolgreichste neue Disziplin hinter Klettern war. Dennoch befindet sich dieser Kampfsport derzeit nicht im Programm von Paris 2024. Österreichs Präsident Georg Rußbacher kämpft mit Espinós Seite an Seite . . .

„Wir haben bis heute nicht erfahren, warum wir nicht mehr Olympisch sind. Das hat es noch nie gegeben, dass verkündet wurde, dass eine Sportart schon vor deren Olympia-Premiere, nicht mehr im neuen Programm aufscheinen wird. Eine gewaltige Demotivation für die Sportler“, ärgert sich der Salzburger.

Antonio Espinós überlieferte einen unabhängigen Medien-Bericht der Agentur Nielsen, der den Erfolg von Karate bei den Olympischen Spielen in Tokio und dessen Beliebtheit in Frankreich bestätigte an IOC-Präsident Thomas Bach und Paris-OK-Chef Tony Estanguet. „Vier Millionen Zuschauer sahen das Finale von Steven Da Costa allein in Frankreich live. Bei den TV-Publikumszahlen und der Medienberichterstattung steht Karate eindeutig an der Spitze der neuen Olympia-Disziplinen. Lediglich Klettern erzielt in manchen Bereichen bessere Werte“, sagt Espinós und fordert: „Ich kämpfe um die Wiederaufnahme ins Programm. Wir haben noch Chancen. Wenn es diesmal nicht klappen sollte, dann fordere ich zumindest eine Zusage für 2028, da auch die Zuschauer-Zahlen in den USA für Karate sprachen. Sowohl in Frankreich, als auch in den USA hat unsere Sportart die meisten Fans im Vergleich zu den anderen neuen Disziplinen. Wir zeigten in Tokio, dass wir ein dauerhafter Olympischer Sport sein sollten."

Der WKF-Präsident denkt, dass eine andere Kampfsportart – wie etwa Boxen, Ringen oder Taekwondo – zugunsten von Karate ausscheiden könnte. IOC-Präsident Bach erklärte kürzlich, dass die Entscheidung über Karate endgültig sei und, dass sie nach einem transparenten Prozess getroffen worden sei.

Espinós erwidert: „Ich bin empört, weil es der undurchsichtigste Prozess ist, den ich je gesehen habe. Ich möchte, dass Bach mir erklärt, was er unter Transparenz versteht.“ Und Rußbacher ergänzt: „Ich verstehe die Reaktion des WKF-Präsidenten. Wir haben bis heute keine Erklärung bekommen, warum wir in Paris nicht mehr im Programm aufscheinen.“

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