Kata-Bundestrainerin mit Nationalteam in Japan

29.07.2018 - Ende Juli fand im japanischen Tottori, der Heimatstadt des legendären Kata-Lehrmeisters Soke Yoshimi Inoue ein internationales Sommercamp statt, das von zwei seiner Musterschülerinnen geleitet wurde. Trainer/innen und Athlet/innen aus 20 Nationen ließen es sich nicht nehmen, einige Tage mit Top-Trainerinnen aus dem Land der aufgehenden Sonne zu trainieren: Mie Nakayama (Weltmeisterin 1984, 1986, 1988) und Rika Usami (Weltmeisterin 2012).

„Das Wesentliche an der japanischen Kata sind die technischen Finessen. Die Karateka aus Japan sind unglaublich schnell in allen Bewegungen, Wendungen, Übergängen und Schritten. Sie erlangen diesen unglaublichen Speed, wie ihn ganz besonders Rika Usami präsentiert, durch permanentes Feilen an den technischen Abläufen. Man sieht sie in keinen Kraftkammern, dafür permanent im Dojo, wo sie mit der Ökonomisierung ihrer Technik beschäftigt sind!“ bringt Bundestrainerin Marianne Kellner die Vorzüge der Japaner/innen auf den Punkt.

Drei Tage lang stand die internationale Community jeweils sechs Stunden im Dojo und war damit befasst, die Bewegungsabläufe zu verbessern bzw. das Geheimnis der japanischen Kata-Karateka zu ergründen. Die anwesende Kärntner Gruppe mit Dr. Marco Kaßmannhuber, Sarah Flaschberger, Laura Verschnig, Patrick Valet und Hannes Köstenbaumer trainierte bereits einige Tage vorher in einem Pre-Seminar mit Nakayama und Usami. Die Niederösterreicher/innen mit Marianne Kellner, Kristin Wieninger, Filis, Funda und Isra Celo, ÖKB-Sportdirektor Martin Kremser und Michael Kompek verlängerten ihren Trainingsaufenthalt und blieben einige Tage mehr in Tottori.

Wenngleich Soke Yoshimi Inoue den Shito-Stil betrieb, gilt seine Trainingsmethode für alle Stilrichtungen, was auch darin seinen Ausdruck fand, dass Karateka aller Stile zu seinen Schülern zählten. Dieses Vermächtnis seiner speziellen Bewegungslehre ist mitverantwortlich für den internationalen Aufstieg der Kata in Österreich, der bislang in einem 5. WM-Platz 2016 in Linz sowie drei Medaillen bei der Jugend-WM 2017 in Teneriffa gipfelte.