Viel Pech hatte 68-Kilo-Ex-Weltmeisterin Alisa Buchinger: Nach einem fulminanten 11:3 gegen Kosovarin Diellza Sejdijaj folgte ein taktisch cleveres 0:0 (4:1-Kampfrichterentscheid) gegen die Russin Victoria Isaeva. Aber im Viertelfinale wartete die Weltmeisterin Irina Zaretska (AZE). 43 Sekunden vor Schluss folgte beim Stand von 2:2 die unglückliche Vorentscheidung: Zarteska hielt Buchingers Karate-Gi während einer Beintechnik zum Körper fest, erhielt trotz dieser Regelverletzung zwei Punkte für Waza-Ari zugesprochen und legte so die Basis zum 5:2-Erfolg. In der Hoffnungsrunde musste die Salzburgerin dann gegen Europameisterin Alizee Agier (F) auf die Tatami und verlor knapp mit 0:1, belegte so den siebenten Rang.
„Ich kämpfte gut, wollte eine Medaille, aber mir fehlte das Glück“, ärgerte sich die 28-Jährige und hofft: „Vielleicht kommt beim Olympia-Qualifikations-Turnier Mitte Juni in Paris das Glück, das mir heute gefehlt hat, zurück.“
Besonders stark agierte Luca Rettenbacher (-75 kg), der nach Freilos in Runde zwei den Litauer Remigijus Jurgilaitis 2:1 eliminieren konnte. Dann im Achtelfinale ging der Tennengauer durch einen sehenswerten Ippon 64 Sekunden vor Schluss mit 3:0 gegen den Mazedonier Doan Osmani in Führung, gewann 4:0. Im Viertelfinale schrammte Luca Rettenbacher an der großen Sensation vorbei, lag gegen den Karate-Millionär und mehrfachen Ex-Weltmeister Rafael Aghaev (AZE) bis fünf Sekunden vor Schluss mit 1:1 und Senshu voran, kassierte dann einen fragwürdigen Uramawashi-Geri, den Aghaev trotz eines Blocks zuerkannt bekam, und verlor im Finish mit 1:5. Im Kampf um den Einzug ins kleine Finale traf die Nr. 31 der Welt auf den Montenegriner Mario Hodzic, verlor 0:3 und erreichte damit Platz sieben.
Sein Zwillingsbruder Robin Rettenbacher (-84 kg) scheiterte bereits in Runde eins gegen Adrian Lopez (NOR) mit 0:2. Das galt auch für Lora Ziller (+68 Kg) mit einem 1:3 gegen Matea-Noah Medic (BIH) und Lejla Topalovic (-61 kg), die von der späteren Halbfinalistin Leila Heurtault (F) eine Lehrstunde in Höhe von 0:8 hinnehmen musste.
Vielversprechend begann der Kata-Wettkampf: Die St. Pöltnerin Funda Celo belegte in Runde eins im vierten Pool mit Anan hinter Weltmeisterin Sandra Sanchez Platz zwei. Sie ließ höher eingeschätzte Athletinnen wie die Schweizerin Melinda Mark und die Weißrussin Maryia Fursawa hinter sich und stieg in Runde zwei auf. Auch der Feldkirchner Patrick Valet ließ mit Ohan Dai sein Können aufblitzen und erreichte mit einem vierten Platz hinter Damian Quintero (ESP), Botond Nagy (HUN) und Jonathan Maruani (FRA) die nächste Runde. Im zweiten Durchgang bewertete eine andere Kampfrichtergruppe die beiden Staatsmeister trotz abermals starker Performance (Chatanyara Kushanku bzw. Anan Dai) völlig anders und blockierte ihren Aufstieg in Runde drei. Was für beide blieb ist der 15. Endrang. Die präsentierte Leistung war besser als es die Platzierung ausdrückt.
Die weiteren Medaillen-Kandidaten wie European Games-Siegerin Bettina Plank (-50 kg) und der zweifache EM-Bronzene Stefan Pokorny (-67 kg) greifen am Donnerstag an der Adria in ihre Vorrunden-Kämpfe ein.

