Luca Rettenbacher holt in Kairo Silber

05.09.2021 - Silber in Kairo/Ägypten gewonnen und dazu noch jede Menge Erfahrung – das erste Premier League-Finale wird Luca Rettenbacher wohl ewig im Gedächtnis bleiben: Einerseits wegen des großartigen zweiten Platzes in der Klasse bis 75 kg und wegen des speziellen Final-Flairs, andererseits ob der Lehrstunde, die der Salzburger von Lokalmatador Abdalla Abdelaziz erhalten hatte. Der Ägypter fertigte den 25-Jährigen vorzeitig mit 8:0 ab . . .

„Ich gehe mit einem guten Gefühl in den Endkampf, weiß aber, dass Abdalla Abdelaziz als Nummer sieben der Welt der klare Favorit sein wird“, meinte Luca nach dem Halbfinalsieg. Allerdings flößte ihm die sehenswerte Final-Inszenierung im Sportpalast von Kairo wohl zuviel Respekt ein. Der Tennengauer geriet schon nach 58 Sekunden mit einem Ippon und zwei Tsukis mit 0:5 in Rückstand, schaltete auf Angriff und kassierte den schmerzhaften zweiten Ippon zum 0:8, der für ein vorzeitiges Ende nach 1:15 Minuten gesorgt hatte. „Wir wussten, dass der ägyptische Olympia-Teilnehmer extrem stark ist, aber heute hat er einen ganz besonderen Tag erwischt“, zeigte sich Karate Austria-Sportdirektor Martin Kremser überrascht.

Dennoch durfte Rettenbacher strahlen, sich über seine erste Premier League-Medaille freuen und bedankte sich bei Bundestrainer Juan Luis Benitez Cardenes für die perfekte Einstellung in der Qualifikationsphase, in welcher der Tennengauer mit dem 6:0 im Halbfinale gegen den Italiener Andrea Ortenzi für den größten Erfolg seiner Karriere gesorgt hatte. Zuvor konnte er den Ukrainer Andrii Zaplitnyi (wegen Disqualifikation) und Panayiotis Loizides (CYP) mit 4:2 eliminieren.

Zwillingsbruder Robin Rettenbacher verlor in der Round Robin-Phase der Klasse -84 kg all seine drei Kämpfe und scheiterte als Gruppenvierter. Endstation in Runde eins war auch für die Salzburger Premier League-Debütanten Aleksandra Grujic (-50 kg) und Matthias Kowarik (-67 kg), die Bettina Plank als Sparringpartner nach Tokio begleiten durften.

Im Kata-Bewerb strahlte Funda Celo nach Platz sieben: „Ich bin sehr zufrieden, vor allem, weil ich auch Medaillen-Abonnentin Sakura Kokumai schlagen konnte. Ich weiß nun, dass ich auch in der allgemeinen Klasse oben mitmischen kann“, zeigt sich die U21-EM-Dritte für die interne WM-Qualifikation im Dreikampf mit Schwester Isra (Platz 17) und St. Pölten-Klubkollegin Kristin Wieninger (Platz elf) optimistisch. Patrick Valet, der erstmals in den Top 100 der Welt auftauchte, landete auf Rang 19.

Karate-Austria-Team, Premier League in Kairo (Ägy):

KATA, Frauen:
Funda Celo (St. Pölten/Nr. 139 der Welt), PLATZ 7
Kristin Wieninger (St. Pölten/Nr. 59 der Welt), Platz 11
Isra Celo (St. Pölten/Nr. 28 der Welt), Platz 17

KATA, Männer:
Patrick Valet (Feldkirchen/K/Nr. 72 der Welt), Platz 19

KUMITE, Frauen:
-50 kg: Aleksandra Grujic (Kara Salzburg/Nr. 26 der Welt), out in der ersten Gruppen-Phase

KUMITE, Männer:
-67 kg: Matthias Kowarik (Kara Salzburg/Nr. 88 der Welt), out in Runde 1
-75 kg: Luca Rettenbacher (Tennengau/S/Nr. 22 der Welt) SILBER
-84 kg: Robin Rettenbacher (Tennengau/S/Nr. 49 der Welt), out in der ersten Gruppen-Phase

Coaches, Betreuer:
- Marianne Kellner (Kata)
- Juan Luis Benitez Cardenes (Kumite)
- Teja Koncina (Physio)
- Martin Kremser (Karate Austria Sportdirektor)