Kobudo-Lehrgang in Langenlois

08.02.2013 -

Ende Jänner 2012 durfte der Union Karateclub Langenlois unter der Leitung und Organisation von Vereinstrainer Roland HÖSELE einen bekannten Gast begrüßen. Der gebürtige Spanier Shihan Jesus POTRERO (Präsident der RKAF Austria; 6.Dan) hielt für 36 Karateka einen ganztägigen KOBUDO-Lehrgang ab.



Als KOBUDO bezeichnet man bekanntlich das in Okinawa aus Arbeitsgeräten entwickelte Waffensystem (z.B. Bo, Sai, Tonfa, Nunchaku), mit dessen Hilfe sich die Bauern und die einfache Bevölkerung gegen oft schwer bewaffnete Samurai verteidigten. Im okinawanischen Karate war und ist es in allen Stilen üblich auch Kobudo zu trainieren, daher ist es nicht verwunderlich, dass es eine Kobudo-Kata von Funakoshi Yoshitaka gibt (Matsukaze no kon), die im folgenden Link von Shotokan-Großmeister Hiroshi Shirai vorgeführt wird:



https://www.youtube.com/watch?v=EIDJ9bBQnfQ



Nach der Begrüßung pünktlich um neun Uhr begann Shihan Jesus Potrero für die TeilnehmerInnen aus den Vereinen Union Nippon Krems, Union Ku-Shin-Kai Purkersdorf, Union Michelhausen, Hagakure (Wien/Simmering) sowie Bushido Echsenbach und Union Langenlois mit dem Aufwämtraining, bestehend aus einer Vielfalt von  Kobudo-spezifischen Übungen und Spielen. Anschließend stand das Üben von Grundtechniken (Uchi, Tsuki, Uke) und Stellungen (Neko Ashi Dachi, Zenkutsu Dachi, Moto Dachi und Shiko Dachi) mit dem BO am Programm.



Der zweite wichtige Teil, der erarbeitet wurde, wird KUMIBO genannt. Unter Kumibo versteht man, ähnlich dem Kumite im Karate, ein Kampftraining mit dem Partner. In einem festgelegten Schema greift zunächst einer der zwei Übenden zum Beispiel mit einem Jodan naname uchi an; der Verteidiger wehrt mit einem Jodan Uke ab und versucht einen Konter anzubringen. Besonders schwierig für die Anfänger sind hierbei der häufige Wechsel der Stellung, passend zu der jeweiligen Technik, und die ungewohnten Greiftechniken mit den Händen. Es erfordert ein hohes Maß an Geschick einen Griffwechsel richtig und fließend durchzuführen. Laut Shihan Potrero wäre dies ein wichtiges Wertungskriterium bei Wettkämpfen, auf das die Kampfrichter bei ihrer Beurteilung achten sollten.



Mit einer weiteren Übungsform, BO HOJU UNDO, wurde dann ein Ablauf der zuvor erlernten Techniken festgelegt und mit dem Partner BUNKAI trainiert. Während die noch im Kobudo eher Unerfahrenen in einer von zwei Gruppen diese Abläufe übten, konnte in der anderen Gruppe auch die TONFA zum Einsatz gebracht werden. Die Tonfa, ein kurzer Schlagstock mit einem charakteristischen Quergriff, wird nicht nur im Budo verwendet, sondern findet auch bei der österreichischen Polizei ihren Einsatz. Auch hier wurden Kihon, Kata und Partnerübungen demonstriert. Als besonderes Highlight des Tages galten die Kyu-Prüfungen, die von Shihan Potrero abgenommen wurden. Besonders erfreulich ist, dass alle KandidatInnen mit Bravour bestanden. Herzliche Gratulation!



Nach seinen Ausführungen war Shihan Jesus Potrero, ein offizieller Repräsentant des Shadan Hojin-Zen Okinawa Kobudo Renmei, wie bei dem vorausgegangen Seminar in Echsenbach von Fleiß und Einsatzwillen der Übenden sehr angetan. Er  konnte mit seiner professionellen Art zu unterrichten und seinen zugleich humorvollen Charakterzügen auch alle SeminarteilnehmerInnen restlos begeistern.   Aufgrund der Tatsache, dass der Lehrgang so großen Anklang fand, wurden im Anschluss daran neue Termine vereinbart.


 

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