Kampfrichterskandal bei WM in Tampere

12.10.2006 -

Schwarzer Tag für Österreich zum Auftakt der 18. Karate-Weltmeisterschaft im finnischen Tampere: Beide österreichischen Teams, die zuletzt bei den Golden League-Turnieren in Hanau und Salzburg so erfolgreich waren, schieden durch regelwidrige bzw. unverständliche Kampfrichterentscheidungen aus dem Turnier aus und konnten nicht die erhofften Top-Plazierungen erzielen.



Das Herren-Team (Roland Breiteneder, Simon Klausberger, Georg Wegscheider) wurde in der zweiten Runde wegen eines angeblichen technischen Fehlers im Duell gegen Kuwait disqualifiziert. Bundestrainer Mag. Ewald Roth brachte daraufhin noch während des Bewerbes einen Protest ein, der nach stundenlangen Beratungen von der Beschwerdekommission des Weltverbandes abgewiesen wurde. Zwar sei, so die Kommission, die Disqualifikation regelwidrig gewesen, aber der Protest sei zu spät eingebracht worden. "Im Reglement ist tatsächlich vorgesehen, daß ein Protest sofort im Anschluß an die Kampfrichterentscheidung eingebracht werden muß, aber es wird auch gefordert, den Protest schriftlich einzubringen und gleichzeitig eine Kautionszahlung von 100 Dollar zu leisten, und das dauert eben eine Weile", kommentiert Roth die Entscheidung, die von auch von hochrangigen Funktionären des Weltverbandes mit Kopfschütteln quittiert wurde.


"Offensichtlich hat man nach einem Ausweg gesucht, den Bewerb nicht neu austragen zu müssen."



Auch das Damen-Team (Ursula Inzinger, Doris Gwinner, Yasemin Güngör) wurde bei diesem Turnier vom Pech verfolgt. In der zweiten Runde unterlag es, "völlig unverständlich", so Roth, dem peruanischen Team, das zuvor schon Deutschland ausgeschaltet hatte, mit 2:3. Wie schon bei der letzten WM in Mexiko fehlte den Österreicherinnen somit eine Kampfrichterstimme auf die in Reichweite befindliche Bronzemedaille, die nun eben an Peru ging.


Weltmeister wurde Frankreich vor Japan.



Bei den Herren ging der Titel an Italien vor Frankreich.

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