Liebe Vereins- und Verbandsverantwortliche, liebe Mitglieder und Unterstützer von KARATE AUSTRIA!

23.12.2019 - Ein, in vielerlei Hinsicht, herausragendes Jahr liegt hinter uns!
Herausragend und einzigartig in der Verbandsgeschichte waren zunächst einmal die sportlichen Erfolge. Die klassischen Medien haben darüber berichtet, wir haben sie auf unseren Plattformen ausführlich dargestellt und in Bild und Ton dokumentiert. Dort können sie auch im Detail nachgelesen und nacherlebt werden, daher möchte ich mich an dieser Stelle nur auf einige Highlights beschränken.
Das Erfolgsjahr 2019 begann gleich im Februar mit einem Superlativ: Einmal Gold, dreimal Bronze und drei fünfte Plätze machten Aalborg zur erfolgreichsten Nachwuchs-EM aller Zeiten und zeigten, wie wichtig und richtig die im Jahr 2017 gestartete Nachwuchs-Initiative von KARATE AUSTRIA war.

Damals, im Februar 2019, hätte niemand daran geglaubt, dass es möglich sein könnte, diesem Superlativ Ende Oktober bei der Nachwuchs-WM in Chile einen weiteren folgen zu lassen. Doch unsere Sportlerinnen taten in Santiago genau dies und übertrafen mit einer Gold-, einer Silber und drei Bronzemedaillen die Sensations-WM des Jahres 2017 in Teneriffa.
In die Kategorie "herausragend und einzigartig" fällt auch und vor allem der Sieg von Bettina Plank bei den European Games in Minsk, wo sie am 30.06.2019 die als unantastbar angesehene Weltranglistenführende Serap Özcelik in einem atemberaubenden Finalkampf mit 5:1 besiegte und so am Schlusstag der Spiele für die einzige österreichische Goldmedaille sorgte.

Im März 2019 stand Bettina in Guadalajara nach 2015 und 2018 zum dritten Mal in einem EM-Finale und gewann Silber, Stefan Pokorny holte sich - wie 2018 - EM-Bronze. Alisa Buchinger verpasste mit Platz 5 zwar knapp EM-Edelmetall, feierte aber beim Series A-Turnier von Salzburg, das mit perfekter Organisation und Rekordteilnehmerzahl für internationales Aufsehen sorgte, einen vielumjubelten Heimsieg, den Stefan Pokorny mit acht gewonnenen Kämpfen in der Gewichtsklasse bis 67 kg wiederholte.

Das Jahr 2019 war jedoch auch aus anderen Gründen ein herausragendes. Damit meine ich nicht die weltpolitischen oder die innenpolitischen Ereignisse rund um den 17. Mai 2019, die freilich auch Implikationen auf den Sport und KARATE AUSTRIA hatten, sondern die Tatsache, dass die Olympischen Spiele von Tokio 2020 in vielfacher Hinsicht ihre Schatten vorauswarfen. In der gesamten weltweiten Karate-Szene haben sich die Aktivitäten unglaublich beschleunigt, professionalisiert, weiterentwickelt, es wird mit einem bis vor wenigen Jahren nicht denkbaren Ressourceneinsatz gearbeitet, um einen der 72 erreichbaren Teilnahmeplätze zu schaffen. In diesem Umfeld bestehen zu können, stellt für einen, im internationalen Vergleich, winzigen Verband wie KARATE AUSTRIA eine enorme Herausforderung dar, die nur durch einen besonderen persönlichen Einsatz aller Akteure bewältigt werden kann. Es müssen alle, auch noch so kleinen Details beachtet, bewertet und kontrolliert werden, wir dürfen keine Pause mehr machen und auch keine Fehler, wenn wir in Tokio dabei sein wollen! Diese Herausforderungen haben uns im Jahr 2019 permanent begleitet und sie sind im Laufe des Jahre immer mehr spürbar geworden, vor allem seit dem Aufenthalt in unserer Partnerstadt Kameoka im August und der Teilnahme am olympischen Test-Event im September im Nippon Budokan, der legendären Austragungsstätte der Olympischen Spiele 1964, wo auch im Jahr 2020 die Karatebewerbe stattfinden werden. Alisa Buchinger konnte dort am 8. September über die Bronzemedaille jubeln, Bettina Plank hingegen wegen einer im Finale der European Games erlittenen Verletzung gar nicht an den Start gehen. Wir werden also, das lässt sich an diesem Beispiel sehen, auch ein Quentchen Glück brauchen, um in Tokio dabei zu sein, aber wir glauben an das Glück des Tüchtigen!

Das Ende eines Jahres ist immer auch ein Anlass, ein wenig innezuhalten, zurückzublicken und auch nach vorne. Ein Anlass auch, Dinge zu sagen und zu tun, die in der Hektik der Alltagsvollzüge nicht gesagt oder getan werden oder in anderer Hinsicht oder aus anderen Gründen zu kurz kommen.
"Keine Schuld ist dringender als die, Dank zu sagen", sagt Cicero. Deshalb möchte ich hier und heute ein großes Danke sagen an alle in der großen KARATE AUSTRIA-Familie, die, auf welche Art auch immer, beigetragen haben zu den großen Erfolgen, den großen positiven Entwicklungen, über die wir uns freuen dürfen. Danke an die Sportlerinnen und Sportler, deren Eltern und Familien, danke an die Vereinsverantwortlichen, die "einfachen" Mitglieder von Karate Austria, die nicht zuletzt durch ihre Beitragszahlungen mithelfen, dass unsere Sportlerinnen und Sportler diese Erfolge erzielen können, danke auch an die Vereins- und Landesverbandstrainer, die mit ihrer unermüdlichen und oft unbeachteten Arbeit die Basis für die Erfolge gelegt haben.
Und last, but not least, möchte ich mich bei "meinem Team", den Mitarbeitern und auch den Funktionären von KARATE AUSTRIA, bedanken für die Arbeit und den Einsatz im abgelaufenen Jahr.

Besonders bedanken möchte ich mich bei Mag. Michael Allerstorfer, der seit Mai 2012 als IT-Administrator für Karate Austria tätig war und bei Dir. Gerhard Jedliczka, der seit Jänner 2017 die Karate-Akademie leitete. Aufgrund der Reduzierung der Bundes-Sportförderung ab dem Jahr 2020 wurde das Dienstverhältnis mit Michael und Gerhard mit Ende November 2019 einvernehmlich aufgelöst. Beide haben sich aber bereit erklärt, auch außerhalb eines Dienstverhältnisses weiter für KARATE AUSTRIA zur Verfügung zu stehen und ihre Expertise einzubringen.

Eine weitere personelle Veränderung gibt es im Sekretariat von KARATE AUSTRIA. Hier geht, das kann man ohne Übertreibung sagen, eine Ära zu Ende. Marianne Kellner begann unter der Präsidentschaft von Gustav Ulreich im März 1998 mit Sekretariatsarbeiten, ab Mai 1999 in Form eines Freien Dienstverhältnisses, seit September 2005 ist sie für KARATE AUSTRIA im Ausmaß von 25 Wochenstunden in einem Angestellten-Dienstverhältnis als Administratorin tätig. Marianne war für viele innerhalb und außerhalb des Verbandes die Personifizierung von KARATE AUSTRIA, sie stand für Präzision, Einsatz, Aufgabenerfüllung, Sorgfalt, Freundlichkeit, aber auch für jenes gewisse Maß an Strenge, das in diesem Umfeld notwendig ist. Marianne wird ihre Tätigkeit als Administratorin mit Ende des Jahres 2019 zur Gänze an MMag. Anna Reifberger abgeben, die bereits seit Jänner 2018 im Rahmen eines Vollzeit-Dienstverhältnisses die Möglichkeit hatte, sich einzuarbeiten. Ich bedanke mich bei Marianne für diese fast 22 Jahre im Dienste von KARATE AUSTRIA, sie hat in dieser Zeit einen großen Beitrag für die Weiterentwicklung und Professionalisierung des Verbandes geleistet.

Wir müssen uns von Marianne jedoch nicht verabschieden: Wie viele von uns, kommt sie aus dem Karate, aus dem Dojo, war selbst Wettkämpferin und hat als Vereinstrainerin - gemeinsam mit ihrem Gatten Erhard - viele Sportlerinnen und Sportler trainiert, ausgebildet und zu Erfolgen geführt. Seit Februar 2017 war sie als Bundestrainerin im Ausmaß von 15 Wochenstunden im Rahmen eines Dienstverhältnisses für KARATE AUSTRIA tätig und in dieser Funktion überaus erfolgreich. Alleine in den Jahren 2017, 2018 und 2019 war sie für zweimal WM-Silber, dreimal WM-Bronze und einmal EM-Bronze verantwortlich. Ihr Rückzug als Verbandsadministratorin erlaubt es ihr nun, sich mehr als bisher ihrer erfolgreichen Trainertätigkeit zu widmen. Marianne hat angeboten, ab Januar 2020 ihr Beschäftigungsausmaß als Bundestrainerin von 15 auf 30 Wochenstunden auszuweiten. KARATE AUSTRIA hat dieses Angebot gerne angenommen, weil wir überzeugt sind, damit etwas weiter zu verbessern, was sich schon in der Vergangenheit als gut erwiesen hat.

Mit diesen Informationen über die Personalia von KARATE AUSTRIA möchte ich meine Ausführungen schließen und Euch und Euren Familien besinnliche Weihnachtstage und alles erdenklich Gute für ein gesundes, spannendes und herausforderndes Jahr 2020 wünschen!

Ewald Roth
Generalsekretär