„Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen. Diese Medaille ist so wichtig. Nun wissen wir, dass wir wieder ganz vorne dabei sind“, jubelte auch Trainer Manfred Eppenschwandtner, der die Salzburgerin perfekt eingestellt hatte: „Wir hatten eine neue Taktik, Rakovic kommen zu lassen und sie dann zu überlaufen. Das ging voll auf, die Montenegrinerin wurde nervös und Alisa eroberte eine Minute vor Schluss den ersten Punkt, dominierte den Kampf, erhöhte dann auf 3:0 und kassierte erst vier Sekunden vor Schluss den Gegentreffer zum 3:1-Endstand.“
Nach dem ersten Podestplatz seit Paris im Jänner 2020 ließ die 28-Jährige die letzten zehn Tage nochmals revue passieren: „Ich bin so glücklich, da auch die Umstände enorm schwierig waren. Ich musste zunächst als COVID-Kontaktperson in Quarantäne, hatte mich zuhause alleine fit zu halten. Dann flogen wir in die Türkei, konnten auch hier nicht Karate trainieren, alles war aus Sicherheitsgründen abgeriegelt, so machte ich mich lediglich am Gang mit meinem Trainer Eppenschwandtner immer wieder locker. Die Vorbereitung war also völlig chaotisch. Umso glücklicher bin ich auch, dass ich nach der Achtelfinal-Niederlage gegen die Ägypterin Feryal Abdelaziz noch einmal die Chance in der Hoffnungsrunde bekam.“ Und diese konnte Alisa, die mit 9:0-Siegen im Jahr 2021 nach Istanbul gekommen war, perfekt nutzen. Nun hält die Heeressportlerin bei 13:1-Erfolgen und fiebert vor allem dem Olympia-Restplatz-Turnier Mitte Juni in Paris entgegen.
Die Medaillenvergabe fand dann ohne die Heeressportlerin statt. Der Grund: Ein positiver Corona-Test ihrer ägyptischen Gegnerin Feryal Abdelaziz am Finaltag. Alisa Buchinger musste erneut als COVID-Kontaktperson in Quarantäne und somit sofort nach dem Kampf zurück ins Hotel.

