Buchinger-Gala im „Olympia-Tempel“!

07.09.2019 - Comeback im „Olympia-Tempel“! Besser als Alisa Buchinger kann man kaum in die Jagd auf das Olympia-Ticket starten. Ausgerechnet im Nippon Budokan in Tokio, wo nächstes Jahr die Olympischen Spiele in Szene gehen werden, marschierte die Salzburgerin beim Premier League-Turnier eindrucksvoll ins Halbfinale. Dort war erst nach einem dramatischen 5:5 (Niederlage wegen Senshu) gegen die Weltmeisterin Irina Zaretska aus Aserbeidschan Endstation. Am Sonntag kämpft Alisa gegen die Griechin Kyriaki Kydonaki um Bronze.

„Diese Medaille hol ich mir“, meinte die 68 kg-Athletin nach ihrer Gala voller Selbstvertrauen. „Nur schade, dass es nicht fürs große Finale gereicht hat, denn es war ein Kampf auf Messers Schneide. Es war heute trotzdem ein Wahnsinnstag für mich. Ich bin super erleichtert und einfach nur froh, wie ich aufgetreten bin.“

Bis ins Halbfinale musste die 26-Jährige nur einen Gegentreffer hinnehmen. Nämlich beim 1:1 (4:1 nach Kampfrichterentscheid) im Viertelfinale gegen die Slowakin Miroslava Kopunova, die WM-Dritte von 2018. Davor gab es zwei eindrucksvolle Siege: 6:0 gegen die Slowenin Kiti Smiljan und 4:0 gegen die Lokalmatadorin Kayo Someya (JPN). „Das war mit Sicherheit der wichtigste Sieg. Someya ist eine Karate-Größe, ist Ex-Weltmeisterin und mehrfache asiatische Meisterin “, analysierte Karate Austria-Generalsekretär Ewald Roth.
Und auch im Halbfinale gegen Irina Zaretska sah es gut für Alisa aus: Die Nummer 24 der Weltrangliste konnte einen 0:1-Rückstand mit einer Beintechnik zum Kopf in ein 3:1 verwandeln. Am Ende stand es 5:5 und nur aufgrund der Senshu-Regel (bei Remis gewinnt der Kämpfer, der den ersten Punkt erzielt) unterlag die Ex-Weltmeisterin der amtierenden Weltmeisterin.

„Alisa kämpfte extrem stark, war fokussiert und ruhig und hat gezeigt, dass sie gegen jede Gegnerin gewinnen kann. Der heutige Tag war äußerst wichtig für ihr Selbstvertrauen und gab ihr Sicherheit für das kleine Finale sowie die nächsten Turniere in Santiago und Moskau“, freute sich Ewald Roth.

Österreichs zweite Top-Athletin Bettina Plank (-50 kg) verzichtete dagegen auf einen Start in Tokio. „Ich war trotz des großen Trainingsrückstandes bis zuletzt positiv. Aber als ich im letzten Training umgeknickt bin, war das ein Zeichen, dass ich noch nicht die volle Kontrolle über meine Bewegungsabläufe habe. Die brauche ich im Wettkampf aber zu hundert Prozent“, erklärte die European Games-Gewinnerin, die sich im Kampf um Gold einen Seitenbandriss im linken Knie zugezogen hatte.

Viel Pech hatte Luca Rettenbacher (-75 kg), der in Runde zwei gegen den iranischen Weltmeister Bahman Asgari zwei Sekunden vor Schluss das 0:1 hinnehmen musste.

Ohne Erfolg blieben die anderen Karate Austria-Athleten: Der EM-Bronzene Stefan Pokorny (-67 kg), der frischgebackene Studenten-Europameister Robin Rettenbacher (-84 kg), die zweifache EM-Medaillengewinnerin Lora Ziller (+68 kg) und die Kata-Athleten Kristin Wieninger und Patrick Valet mussten nach der ersten Runde die Segel streichen.

Karate Austria Team bei der Premier League in Tokio (Japan/bis So.):

KATA:
Kristin Wieninger (St. Pölten/Nr. 47 der Welt, out in Runde 1
Patrick Valet (Feldkirch/K, Nr. 92 der Welt), out in Runde 1

KUMITE, Frauen:
-50 kg: Bettina Plank (karate-do Wels/Nr. 4 der Welt), Startverzicht
-68 kg: Alisa Buchinger (Shotokan Salzburg/Nr. 24 der Welt), UM BRONZE am Sonntag
+68 kg: Lora Ziller (karate-do Wels/Nr. 41 der Welt), out in Runde 2 (nach Freilos)

KUMITE, Männer:
-67 kg: Stefan Pokorny (Shotokan Salzburg/Nr. 11 der Welt), out in Runde 1
-75 kg: Luca Rettenbacher (Tennengau/S/Nr. 26 der Welt), out in Runde 2
-84 kg: Robin Rettenbacher (Tennengau/S/Nr. 86 der Welt), out in Runde 1