Was für eine Ausbeute für Österreichs Asse: Zwei Athleten am Start, beide im kleinen Finale. „Sie haben gut gekämpft, ich bin sehr zufrieden“, bilanziert Karate Austria Generalsekretär Ewald Roth nach Tag eins. Bettina Plank sieht es aber nüchtern: „Nach einem klaren 5:0-Auftaktsieg gegen die Kanadierin Joannie Levesque hatte ich gegen Moldir Zhangbyrbay viel Glück. Nach meiner 2:0-Führung konnte die Kasachin ausgleichen und mit dem Schluss-Gong noch einen Treffer landen. Die Kampfrichter entschieden, die Wertung sei zu spät gekommen – so kam ich dank Fortuna ins Viertelfinale.“ Dort kassierte die Karate-do Wels Athletin eine herbe 0:5-Niederlage gegen die spätere 50-Kilo-Finalistin Ayaka Tadano. „Ich habe blind gegen die Japanerin gekämpft, hatte kein klares Konzept. Aber durch das 7:1 in der Hoffnungsrunde gegen die Amerikanerin Eva Alexander darf ich nun am Sonntag um Bronze kämpfen.“ Im kleinen Finale wartet keine Geringere als die Nummer eins der Welt, Serap Öczelik. „Für mich ein ideales Los, denn so habe ich eine Woche vor den European Games noch einmal einen harten Testkampf. Ich habe gegen die Türkin nichts zu verlieren.“
Das gilt auch für Robin Rettenbacher, der sensationell das kleine Finale der Klasse bis 84 Kilogramm erreichen konnte. Dabei startete der Salzburger mit einer 0:4-Niederlage gegen Michele Martina (Ita). In der Hoffnungsrunde kämpfte Robin aber wie ein Löwe, fegte den Schotten Lewis Simpson mit 2:0 von der Tatami und besiegte in einem dramatischen Kampf den Spanier Marc Torres Camacho mit 3:2. Damit trifft die Nummer 124 der Welt am Sonntag im kleinen Finale auf den Kasachen Igor Chikhmarev (Nr. 10), der in Rabat (Mar) Bronze erobern konnte.

