Schon zuvor agierte Plank überragend, fertigte im Achtelfinale die Bulgarin Kristina Svilenova mit 4:1 und im Viertelfinale Alexandra Pop (ROM) mit 2:0 ab.
Nur wenige Minuten eher musste sich Roth aber noch ärgern: „Es ist zum Haare raufen“, meinte Roth nach der wohl unglücklichsten Niederlage der Europameisterschafts-Geschichte. Stefan Pokrony agierte in Überform, marschierte ins 67 kg-Halbfinale von Novi Sad und führte dort gegen den Lokalmatador Stefan Joksic 16 Sekunden vor Schluss mit 2:0 – sechs Sekunden vor dem Ende hieß es 2:2, was auch genügt hätte. Doch der letzte Score lautete 2:5 und der Salzburger kämpft am Samstag um Bronze ...
„Es waren unfaire Entscheidungen – mein Treffer zum 3:0 wurde nicht gegeben, aber stattdessen der vom Publikum geforderte Anschlusstreffer zum 1:2. Wenig später der ebenso ungerechtfertigte Ausgleich. Ich war sauer und schluckte einen Mawashi-Geri. Dabei hätte ich im Finale stehen müssen“, zürnte Pokorny, der in Europameister-Form agierte, im Viertelfinale Weltmeister Jordan Thomas (Eng) mit 3:0 von der Matte fegte. Nun geht es für den „Karate-Unglücksraben vom Dienst“ um Bronze. „Schade, er hätte das Finale derart verdient“, meinte Trainer Manfred Eppenschwandtner, der nur wenige Sekunden zuvor eine Achtelfinal-Niederlage von Weltmeisterin Alisa Buchinger wegstecken musste.
Die 61-Kilo-Athletin besiegte im ersten Kampf nach ihrer viermonatigen Verletzungspause Claudia Ionita (ROM) mit 4:0, dann folgte ein 0:0 (4:1 nach Kampfrichterentscheid) gegen Anna Miggou (GER) und im Achtelfinale gegen Bettina Alstadtsaether (NOR) kam mit dem 0:1 das Aus. „Schade, denn Alisa lag voran, hätte gewonnen. Doch die Weltmeisterin griff dennoch an, öffnete so die Tür für einen Konter – Sekunden vor Schluss“, haderte Eppenschwandtner.
Dafür zeigten zwei Youngsters auf: Mit dem starken Platz sieben durch Kata-Talent Kristin Wieninger (19) startete Österreichs Karate-Auswahl in die Europameisterschaft im Shopping Center von Novi Sad (Serb). Danach „kaufte sich Teamküken Lora Ziller in der Klasse über 68 Kilogramm hervorragend ein“: Nach zwei Siegen und einer knappen Niederlage landete auch die 18-Jährige auf Rang Sieben ...
Die WM-Fünfte Kristin Wieninger besiegte Diana Alexe ROU (5:0), verlor dann zwar gegen Sandra Sanchez (Spa) glatt mit 0:5, setzte sich aber gegen die Slowenin Nastja Galic mit 4:1 durch und verjuxte am Ende beim 2:3 gegen die Tschechin Veronika Miskova die Medaillenchance. „Ich hatte einen Wackler, habe es selbst verbockt. Bronze war greifbar nahe. Ärgerlich“, übte Kristin trotz der starken Leistung Selbstkritik.
Enorm stark präsentierte sich erneut Lora Ziller: Die BORG-Schülerin scheiterte nur an der Weltranglisten-Zweiten Anne Laure Florentin (Fra) im Viertelfinale, wurde Siebente. „Lora hatte bei ihrem Debüt sogar Pech, führte gegen Florentin, doch der Videoreferee gab auch den Konterpunkt der Französin zum 1:1 – am Ende reichte der Doppel-Europameisterin, die noch vor zwei Monaten klar mit 3:0 gewinnen konnte, ein 2:1“, analysierte Ewald Roth.
Der Salzburger Luca Rettenbacher kam in der Klasse -75 kg auf Platz neun.
Am Freitag folgen die Team-Bewerbe mit den Kata-Ladies und den beiden Kumite-Riegen.

