EM-Revanche geglückt, Nr. 1 der Welt abgefertigt: Bettina Plank holt Gold bei den European Games
30.06.2019 - Vorrunde und Halbfinale gewonnen, EM-Revanche genommen und die Dominatorin der Szene im Endkampf mit 5:1 abgefertigt! Bettina Plank avancierte bei den European Games in Minsk (BLR) zur Heldin in Rot-Weiß-Rot, holte die erste Goldmedaille für das ÖOC-Team!
Die Karate-do Wels-Athletin machte damit nach einem traumhaften Frühjahr mit EM-Silber und zwei Bronzenen auf der Welttour das Sommermärchen perfekt. Im 50kg-Finale nahm sie dazu noch Revanche an der Weltranglisten-Ersten Serap Özcelik (TÜR) für die Niederlage bei Europaspielen von 2015. Der EM-Bronzene Stefan Pokorny hatte in der Chizhovka-Arena in der Klasse -67 kg Pech. Ein Pünktchen fehlte dem Salzburger für eine Medaille – er wurde Fünfter.
3000 Fans erlebten die nächste großartige Kampfshow von Bettina Plank. Das 5:1 im Finale gegen Serap Özcelik glich einer Machtdemonstration. Wichtig war der erste Yuko nach 63 Sekunden. Damit musste die Weltmeisterin und Triple-Europameisterin aus der Türkei voll angreifen, erzielte auch eine Minute vor Schluss den Ausgleich, aber die Wahl-Linzerin konnte mit einer Fausttechnik kontern und zwei Sekunden vor Schluss auch noch einen Ippon landen. „Eine großartige Leistung. Plank konnte allem Druck standhalten und auch noch alle Erwartungen erfüllen“, strahle ÖOC-Sportdirektor Christoph Sieber an der Seite von Karate Austria Generalsekretär Ewald Roth.
Beim 0:0 im Halbfinale gegen Mariya Koulinkovitch (BLR) gelang der Silbermedaillen-Gewinnerin von 2015 zwar keine Wertung. Sie kontrollierte aber das ganze Match und gewann durch einen ganz klaren Kampfrichterentscheid mit 5:0.
Zuvor startete die 27-Jährige mit einem taktisch cleveren 0:0 gegen Kateryna Kryva (UKR) in die Gruppenphase, fand dabei Sicherheit, die sie dann auch im entscheidenden Kampf brauchte. Denn gegen Europameisterin Sophia Bouderbane (FRA) kam es zur EM-Revanche. „Diese ist Betti nach der 0:5-Niderlage in Guadalajara auch geglückt. Sie ging mit 1:0 in Führung und hatte damit schon den „Senshu“, den Vorteil des ersten Punktes für sich. Nach dem 1:1-Ausgleich von Bouderbane konnte sie erneut in Führung gehen. So musste die Französin ihre Defensivtaktik ändern, musste angreifen, fand aber nicht ins Ziel. Das 2:1 war die Vorentscheidung für den Halbfinaleinzug“, meint Ewald Roth. Zum Abschluss des Grunddurchgangs besiegte die 27-Jährige, frenetisch angefeuert von Botschafterin Aloisia Wörgetter, die Serbin Jelena Milivojcevic mit 1:0 und fixierte den Poolsieg.
Pokorny fehlte ein Pünktchen für Medaille
Viel Pech hatte Stefan Pokorny. In der Klasse -67 kg startete der Salzburger mit zwei 0:0-Remis gegen Artsiom Krautsou (BLR) und Yves Martial Tadissi (HUN). Dann zündete der EM-Bronzene gegen Rafiz Hasanov (AZE) den Turbo, ging 4:0 in Führung, gewann 4:3. Am Ende fehlte Stefan aber ein einziger Punkt für den Finaleinzug, wurde Punktegleich mit Artsiom Krautsou (BLR) und Yves Martial Tadissi (HUN) Dritter. Die beiden sicherten sich aber mit einem „Nicht-Angriffs-Pakt“ und einem 0:0 im letzten Vorrundenkampf die Halbfinaltickets.
Bestbesetzter Karatewettkampf aller Zeiten
Nach dem offiziellen Coach-Meeting am Freitag begannen am Samstag die Karate-Wettkämpfe der 2. European Games in Minsk mit den Kata-Bewerben. In zehn der zwölf Kategorien sind die regierenden Europameister anwesend, in acht Kategorien die regierenden Weltmeister, ebenso acht Weltranglistenführende. Damit, so WKF-Präsident Antonio Espinos in seinem Statement beim Coach-Meeting, sei das der bestbesetzte Karate-Wettkampf aller Zeiten.
Karate Austria Team, European Games in Minsk (BLR):
Halbfinale: 0:0 (5:0 nach Kampfrichterentscheid) gegen Mariya Koulinkovitch (BLR)
Pool-Siegerin nach folgenden Poolergebnissen: 0:0 gegen Kateryna Kryva (UKR) 2:1 gegen Sophia Bouderbane (FRA) 1:0 gegen Jelena Milivojcevic (SRB)
KUMITE, Männer: -67 kg: Stefan Pokorny (Shotokan Salzburg/Nr. 12 der Welt), PLATZ 5
Platz 3 im Pool A, Pool-Ergebnisse: 0:0 gegen Artsiom Krautsou (BLR) 0:0 gegen Yves Martial Tadissi (HUN) 4:3 gegen Rafiz Hasanov (AZE)
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