Die Sensation ist perfekt: Als Flüchtling kämpfte sich Oleksandr Cheban 2022 mit der Hilfe von Karate Oberösterreich-Präsident Ewald Roth von der Ukraine zu Karate-do Wels durch. Seit nur einem Monat besitzt der 15-Jährige den österreichischen Pass und bedankte sich nun mit dem Final-Einzug in der Klasse -63 kg. Die Nr. 147 der Welt – in der Ukraine konnte Oleksandr keine Weltranglisten-Punkte sammeln – besiegte in Bielsko-Biala zunächst den Deutschen Asim Malsagov mit 3:1, fegte dann den Bosnier Mihajlo Marjanovic mit 6:0 von der Tatami. Dann folgte ein taktisch starkes 1:0 über den Albaner Eniz Hazizi und im Poolfinale besiegte Oleksandr den Polen Hubert Grzybek mit 5:3. Mit einem 5:1 über den Kosovaren Aid Curri fixierte der Neo-Welser gecoacht von Matjaž Končina den Einzug ins Finale am Sonntag gegen den Italiener Raffaele Baldassare, der Viertelfinalist der Youth League von Jesolo.
Jubeln durfte auch Aurelia Greif: Die Vorarlbergerin kämpfte sich als Nr. 86 der U16-Weltrangliste durch ein 2:0 in der -54 kg-Hoffnungsrunde über die Malteserin Dakota Micallef ins kleine Finale vor unterlag aber dann der Griechin Anastasia Anastasiadi (Nr. 41 der Welt) mit 0:4 und wurde starke Fünfte. Landsmann Lorenz Jenni (-57 kg) schaffte es bis in Runde drei.
Einen Rückschlag gab es für die U16-WM-Dritte Tamara Lehner. Bei ihrer EM-Premiere in der U18-Kategorie scheiterte die Kata-Staatsmeisterin in Runde zwei.
„Das erklärte Ziel von einer Medaille wurde erreicht. Wir haben aber auch für den zweiten Tag ein paar heiße Eisen im Feuer. Die Stimmung innerhalb des Teams ist richtig gut und durch diese tollen Resultate haben auch die anderen Lust auf mehr“, zog Teammanager Andreas Moser freudig eine erste Bilanz. Am Samstag geht es mit den Kumite-Vorrunden in den Klassen U18 und U21 weiter.

